BBS: Schutzkonzept ist Grundlage unserer Arbeit

„Der erste Schritt im Hause der BBS war die Erstellung eines Schutzkonzeptes, bei der wir auch externe Unterstützung in Anspruch genommen haben. Dieses Schutzkonzept bietet nun die Grundlage unserer Arbeit mit den jungen Menschen und Erwachsenen. Insgesamt ist die Erstellung und vor allem die Umsetzung des Konzeptes als kontinuierlicher Prozess zu betrachten. Zum einen müssen schrittweise die im Konzept verankerten Bausteine umgesetzt werden, zum anderen muss es auch weiterentwickelt und an die jeweiligen und sehr unterschiedlichen Bereiche der BBS angepasst werden“, gibt Diplom-Pädagogin und Koordinatorin Beate Gesing-Erpenbeck einen Überblick über den aktuellen Sachstand..

Aus diesem Grunde wurde eine Projektgruppe gegründet, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Bereiche zusammensetzt. Beate Gesing-Erpenbeck: „Dadurch wird gesichert, dass wir allen auch unterschiedlichen Belangen und Bedarfen der Bereiche gerecht werden. Die Projektgruppe hat den gesamten Prozess begleitet und wird auch weiterhin mit externer Unterstützung durch Vera Sadowski gemeinsam an der Umsetzung arbeiten. Der konkrete nächste Schritt ist nun die Planung der anstehenden Präventionsschulungen.“

Das Schutzkonzept der Berufsbildungsstätte Westmünsterland GmbH (BBS) basiert auf den Ergebnissen einer Risiko- und Potenzialanalyse, die im Frühjahr und Sommer 2023 durchgeführt wurde. Es orientiert sich an den Empfehlungen der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) für die Entwicklung von Schutzkonzepten und berücksichtigt die Anforderungen des Landeskinderschutzgesetzes NRW für Einrichtungen, die Angebote mit und für Kinder und Jugendliche anbieten. Darüber hinaus wird auch die Zielgruppe der Erwachsenen einbezogen.

Das Konzept wurde von der Steuerungsgruppe der BBS in Zusammenarbeit mit Vera Sadowski von der Agentur sicher-l-ich.de entwickelt und im Februar 2024 auf der Betriebsversammlung der BBS verabschiedet. Es verfolgt das Ziel, alle Teilnehmenden der Bildungsangebote vor Gewalt zu schützen und ein sicheres Lernumfeld zu gewährleisten. Dabei liegt der Fokus auf Gewaltprävention und der Schaffung von Schutzmaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Die BBS bietet eine Vielzahl von Bildungs- und Beratungsangeboten in den Bereichen Berufsorientierung, berufliche Weiterbildung und überbetriebliche Ausbildung an. Ihre Zielgruppen sind breit gefächert und reichen von Kindern und Jugendlichen über Erwachsene bis hin zu Menschen mit Migrationshintergrund und besonderen sozialen Bedürfnissen, wie Alleinerziehende und Umschüler*innen. Das Schutzkonzept berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Gruppen, indem es auf Hilfebedarf und berufliche Veränderungsprozesse eingeht und die Partizipation sowie Mitbestimmung fördert.

Ein zentraler Bestandteil des Schutzkonzepts ist der Verhaltenskodex der Mitarbeitenden, der klare Regeln und Erwartungen für den Umgang miteinander definiert. Alle Mitarbeitenden sind verpflichtet, diesen Kodex in Form einer Selbstverpflichtungserklärung zu unterzeichnen, die auch bei Neueinstellungen mit dem Arbeitsvertrag erfolgt. Der Kodex fördert eine Kultur der Wertschätzung und des Respekts und fordert von allen Mitarbeitenden eine Vorbildfunktion sowie die Verpflichtung zur Meldung von Übergriffen.

Darüber hinaus bietet die BBS verpflichtende Präventionsschulungen für alle Mitarbeitenden an, die Kontakt zu Teilnehmenden haben. Diese Schulungen sind ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung des Schutzkonzepts und beinhalten Themen wie Formen von Gewalt, Machtstrukturen und Risikofaktoren.

Für den Umgang mit Beschwerden und Notfällen hat die BBS klare Richtlinien entwickelt, die sicherstellen, dass alle Vorfälle schnell und effektiv bearbeitet werden. Beschwerden werden vertraulich behandelt und dokumentiert, und es existiert ein Notfallplan für akute Situationen, wie etwa Kindeswohlgefährdung. Alle Vorfälle werden nachverfolgt und regelmäßig ausgewertet.

Das Schutzkonzept wird alle fünf Jahre einer Evaluation unterzogen und bei Bedarf angepasst. Die Mitarbeitenden werden regelmäßig über Änderungen informiert, und nach jedem Vorfall erfolgt eine Überprüfung der bestehenden Maßnahmen. Ein Jahr nach Inkrafttreten des Konzepts wird eine erste Evaluation durchgeführt, und die Ergebnisse werden transparent kommuniziert.

Mit diesem Schutzkonzept stellt die BBS sicher, dass alle Teilnehmenden in einem sicheren Umfeld lernen und arbeiten können.

Das Schutzkonzept ist vollumfänglich einsehbar unter dem Link:

https://www.bbs-ahaus.de/ueber-uns/schutzkonzept/