Reinhild Schepers stützt Teilnehmende im Alltagsgeschehen

Reinhild Schepers ist gelernte Erzieherin, wohnt in Borken und verstärkt seit Kurzem das BBS-Team Grundkompetenzen in Ahaus und Borken. Die 60-Jährige wurde in Oberhausen geboren und ist im Münsterland aufgewachsen. An der Saxion Hochschule in Enschede studierte sie Sozialpädagogik, den Abschluss als Jugend- und Heimerzieherin machte sie am August-Vetter-Berufskolleg. 26 Jahre lang arbeitete sie am Benedictushof in Maria Veen, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, und bildete sich während dieser Zeit kontinuierlich weiter.
„Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich eine neue berufliche Orientierung brauche“, erklärt Reinhild Schepers rückblickend. Zunächst betreute sie im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes unbegleitete minderjährige Ausländer*innen, bevor sie zur Offenen Ganztagsschule wechselte, um dort Kinder und Jugendliche zu begleiten. Danach führte sie ihr beruflicher Weg zu einem Bildungsträger in Bochum, der Langzeitarbeitslose betreute und förderte. Parallel übernahm sie die Pflege ihrer Eltern – eine Zeit, die sie stark forderte. „Die Fahrerei zwischen Münsterland und Ruhrgebiet hat mich auf Dauer aufgerieben“, erzählt sie offen.
Trotz der Belastung blieb sie weiterhin als Jobcoach aktiv, bis sie schließlich auf eine Stellenausschreibung der BBS aufmerksam wurde. „Die Positionsbeschreibung war passgenau für mich und meine Erfahrungen“, sagt sie überzeugt. Heute arbeitet Reinhild Schepers in Ahaus und Borken mit Männern und Frauen im Bereich der Grundkompetenzen, um sie für die Herausforderungen des Alltags zu stärken – vom Lernen lernen bis hin zum Bewerbungstraining.
„Ich bin nicht so weit gekommen, ohne selbst diverse Rückschläge meistern zu müssen“, berichtet sie. Gerade deshalb könne sie auf einen reichen Erfahrungsschatz in der Begleitung ihrer Teilnehmenden zurückgreifen. „Sie können bei mir ihren Rucksack auspacken, den sie mit sich tragen, und wir schauen dann gemeinsam, wie die weiteren Schritte aussehen könnten. Ich begleite die Menschen ein Stück ihres Weges – aber ich trage sie nicht. Laufen müssen sie dann alleine.“
Privat widmet sich die Münsterländerin einem Thema, das ihr besonders am Herzen liegt: der Brustkrebsvorsorge. Bei ihr selbst wurde in der Vergangenheit ein Karzinom festgestellt – eine Diagnose, die nur dank der regelmäßigen Vorsorge entdeckt wurde. Heute paddelt sie gemeinsam mit den „Pink Ladies“, einem Drachenbootverein, in dem sich Frauen zusammenschließen, die an Brustkrebs erkrankt sind, um sportlich gegen die Krankheit anzukämpfen. Unter dem Motto „Wir sitzen alle in einem Boot“ treffen sich die Frauen alle 14 Tage und nehmen auch an Regatten teil. Wenn sie nicht gerade auf dem Wasser ist, verbringt die Mutter von zwei Kindern und Oma von zwei Enkeln ihre Freizeit am liebsten mit ihrem Hund in der Natur.