Abenteuer Handwerk: Auch in 2025 ein Erfolgsprojekt

Mit Gästen aus Politik, Verwaltung und Handwerk startete das „Abenteuer Handwerk 2025“ in den Räumen der Berufsbildungsstätte Ahaus (BBS) in eine neue Runde. Unter den Besuchern waren Dr. Ansgar Hörster, Kreisdirektor des Kreises Borken, die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Wermer, Daniel Janning, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Borken, Kreishandwerksmeister Günther Kremer sowie Karl-Heinz Wegener, stellvertretender Kreishandwerksmeister im Elektrohandwerk. Sie alle machten sich vor Ort ein Bild von einem Projekt, das in der Berufsorientierung inzwischen Maßstäbe setzt. Und für die Besucher gab es gleich zum Auftakt bei den Malerinnen eine kleine Lehrstunde: Pauline, 12 Jahre und aus Legden kommend, strich mit einer kleinen Rolle eine Versuchsfläche. Mit einer Rolle? „Nein, das nennen wir ‚Mäuschen‘“ stellte Malermeisterin Carina Wenning sofort richtig. Wieder was gelernt!

Spaß am Entdecken

Das „Abenteuer Handwerk“ ist eine Initiative der Kreishandwerkerschaft Borken in Kooperation mit der BBS und richtet sich an Jugendliche ab zwölf Jahren. Ziel ist es, jungen Menschen handwerkliche Berufe auf praktische und erlebnisorientierte Weise näherzubringen – jenseits von Schulalltag und Leistungsdruck. Hier steht der Spaß am Entdecken im Mittelpunkt. Unter fachkundiger Anleitung arbeiten die Teilnehmenden an eigenen kleinen Projekten, die sie später mit nach Hause nehmen dürfen, sammeln erste handwerkliche Erfahrungen und erhalten spannende Einblicke in die Vielfalt der Ausbildungsberufe.

Was 2022 als lokale Idee in Ahaus begann, hat sich binnen vier Jahren zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt. 2025 feiert das Abenteuer Handwerk gleich zwei Premieren: Zum einen bleibt Ahaus mit über 230 angemeldeten Jugendlichen ein fester Standort, zum anderen wird das Projekt erstmals auch in Bocholt angeboten – hier nehmen 70 Jugendliche teil. In Ahaus stehen neun verschiedene Handwerksberufe zur Auswahl, in Bocholt fünf. Diese Vielfalt zeigt, wie attraktiv und breit gefächert das Angebot ist.

Attraktivität und Vielfalt

Ein besonderes Highlight 2025 ist der neu eingeführte Mädchentag in Ahaus. An drei Tagen erkunden 19 Mädchen in eigenen Gruppen und betreut von Handwerksmeisterinnen verschiedene Gewerke – eine Maßnahme, die gezielt dazu beitragen soll, auch junge Frauen für das Handwerk zu begeistern. Besonders gefragt war dabei das Tischlerprojekt, das binnen kürzester Zeit ausgebucht war. Aber die Angebote bei den Malerinnen sowie im SHK-Handwerk stießen ebenfalls auf reges Interesse.

Insgesamt 43 verschiedene Tagesangebote standen auf der langen Liste – mit 109 Jugendlichen, die im Schnitt jeweils drei dieser Angebote nutzten. Das spricht für die Attraktivität und Vielfalt des Programms.

Dr. Hörster: Wichtiger Lauffeuereffekt

Für Dr. Ansgar Hörster steht fest: Das Abenteuer Handwerk hat sich enorm weiterentwickelt. „Wichtig ist dabei vor allem der Lauffeuereffekt“, betont er. „Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bekommt ein T-Shirt – das steigert die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und macht die Jugendlichen zu Botschaftern für das Handwerk.“ Daniel Janning berichtet zudem von wachsendem Interesse anderer Kreishandwerkerschaften, die sich über das Erfolgsmodell informieren möchten.

Andre Hövelbrinks, Koordinator für das „Abenteuer Handwerk“ bei der BBS, betont die Nachhaltigkeit des Projekts: „Am Ende bekommen jede und jeder ein ‚Save the date‘ mit auf den Heimweg – so wissen die Jugendlichen schon heute, dass auch im kommenden Jahr in der zweiten Woche der Sommerferien das Abenteuer Handwerk wieder auf sie wartet.“

"Save the date" für 2026

Die einhellige Meinung aller Beteiligten: Das Handwerk hat in vielen Familien nicht mehr den früheren Stellenwert. Umso wichtiger sei es, den Jugendlichen zu zeigen, welche Chancen und Perspektiven das Handwerk bietet. Für Karl-Heinz Wegener ist klar: „Es geht hier nicht ums Lernen – es geht ums Ausprobieren, ums Spaß haben und Entdecken. Deshalb heißt es ja auch ‚Abenteuer‘.“

Chancen und Perspektiven zeigen

Der langfristige Effekt ist dabei ebenso wichtig wie der unmittelbare Spaß. „Wir wollen einen frühzeitigen Einblick in berufliche Möglichkeiten geben – oft in Berufe, die die Jugendlichen aus ihrem Elternhaus gar nicht kennen“, sagt Dr. Hörster. Und wenn sich dabei echtes Interesse zeigt? Dann, so ergänzt Wegener, „versuchen wir, den Jugendlichen auch ein vertiefendes Praktikum in einem Betrieb zu vermitteln.“

Das „Abenteuer Handwerk 2025“ – ein Projekt, das Begeisterung weckt, Talente fördert und jungen Menschen Wege in eine erfolgreiche Zukunft im Handwerk eröffnet. Ein Gewinn für den gesamten Kreis Borken.