Ausstellung: "Rassediagnose Zigeuner"

Am Montag, 23. Juni 2025, wird um 14.30 Uhr im Hans-ChristianAndersen Haus in Ahaus (Fürstenkämpe 39) die Wanderausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“ eröffnet. Die vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma konzipierte Präsentation thematisiert auf eindrückliche Weise die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus. Zugleich wirft sie ein Licht auf die kaum bekannten Geschichten der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland und deren mühsamen Weg zur Anerkennung als Opfer des NS-Regimes. Die Ausstellung will zur Auseinandersetzung mit diesem oft vergessenen Kapitel deutscher Geschichte einladen.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Schautafeln, Text- und Bilddokumente, darunter zahlreiche bislang kaum öffentlich gezeigte Fotografien. Diese Zeugnisse dokumentieren nicht nur diesystematischen Verbrechen an den Sinti und Roma, sondern auch den langen Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit dieser beiden ethnischen Gruppen.Besonders eindrucksvoll bei der Zusammenstellung der Exponate ist das Foto der Schwestern Sonja und Senta, aufgenommen im Ghetto Radow – zwei Kinder mit großen, ängstlichen Augen, deren Blick das Leid und die Angst vieler Betroffener widerspiegelt.

Ein weiterer wichtiger Teil der Ausstellung richtet den Blick auch auf die Zeit nach 1989 und beleuchtet die aktuelle Menschenrechtssituation der Sinti und Roma in Europa. Dabei wird deutlich, dass die Geschichte dieser Minderheit auch heute noch eng mit Diskriminierung und Ausgrenzung verknüpft ist.

Zur Ausstellungseröffnung am 23. Juni sind zunächst Grußworte aus der Region vorgesehen. Um 14.45 Uhr folgt ein Einführungsvortrag von Roman Franz, dem Vorsitzenden des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma NRW und Vorstandsmitglied im Zentralrat sowie im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma. Ab ca. 15.45 Uhr ist die Ausstellung frei zugänglich. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Sergej HartmannundJune Heilig.

Die Ausstellung ist anschließend noch bis zum 13. Juli 2025 im Hans-Christian Andersen Haus zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8.30 bis 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Präsentation wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und den Kreis Borken.

Für Schulklassen und größere Gruppen wird aus organisatorischen Gründen um eine formlose Anmeldung per E-Mailan gebeten. Weitere Informationen sowie pädagogisches Begleitmaterial zur Ausstellung finden sich unter www.sintiundroma.org

Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit einem oft übersehenen Kapitel deutscher Geschichte auseinanderzusetzen – und schlägt dabei eine Brücke von der Vergangenheit bis in unsere Gegenwart.

Foto: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma